Berichte & Studien

Die Fluoreszenzunterstützte Kariesexkavation

Funktionsprinzip und Empfehlungen für den Gebrauch

Hintergrund: Die Kariesexkavation ist ein wesentlicher Bestandteil der Füllungstherapie. Die Art und Weise der Kariesexkavation beeinflusst die Gesunderhaltung der Pulpa und bestimmt, wie viel Zahnhartsubstanz im Rahmen einer durch die Diagnose „Karies“ indizierten restaurativen Therapie verloren geht oder erhalten werden kann. Bei der Kariesexkavation gilt es Dentinanteile, welche entfernt werden müssen, zu identifizieren. Die beiden am häufigsten angewendeten traditionellen Methoden basieren auf dem Ertasten der Härte mit der zahnärztlichen Sonde oder dem Einfärben von Porositäten des kariös veränderten Dentins mit einem künstlichen Farbstoff als Surrogat für eine bakterielle Infektion und gelten als ungenau (Sondierung) oder zu invasiv (Caries Detector). Erst seit kurzem steht die Fluoreszenzunterstützte Kariesexkavation (fluorescence aided caries excavation, FACE) zur Verfügung, die es dem behandelnden Zahnarzt ermöglichen soll, bakteriell infizierte Dentinanteile zu sehen und somit gezielt und substanzschonend entfernen zu können. Inzwischen sind 2 auf dieser Methode basierende Geräte auf dem Markt erhältlich (SIROInspect und FaceLight).

Methode: In der vorliegenden Übersichtsarbeit wird die Funktionsweise der Fluoreszenzunterstützten Kariesexkavation erklärt und die Anwendung „step-by-step“ beschrieben. Die Fluoreszenzunterstützte Kariesexkavation ist inzwischen gut untersucht. Fragen zu dieser neuen Methode werden im Text anhand der hierzu erschienenen wissenschaftlichen Publikationen beantwortet und eine Empfehlung für den Gebrauch der Fluoreszenz - unterstützten Kariesexkavation an pulpafernen sowie pulpanahen Bereichen gegeben.

Ergebnisse: Mit der Fluoreszenzunterstützten Kariesexkavation ist es möglich, bakteriell infizierte Dentinbereiche
sichtbar zu machen und diese selektiv und unter Schonung der angrenzenden, nicht-infizierten Bereiche zu entfernen. Insbesondere dieser substanzschonende Ansatz in Verbindung mit der Möglichkeit in pulpanahen Bereichen bakteriell infiziertes Gewebe gezielter entfernen oder – wenn dies erwünscht ist – gezielt belassen zu
können, machen die Fluoreszenzunterstützte Kariesexkavation sinnvoll.

Schlussfolgerung: Mit der Fluoreszenzunterstützte Kariesexkavation (FACE) steht eine Möglichkeit zur Verfügung, bakteriell infizierte Dentinbereiche im Rahmen der Kariesexkavation zuverlässiger als mit traditionellen
Methoden zu erkennen und entsprechend der vorliegenden Situation zu entfernen oder – wenn dies in pulpanahen
Bereichen sinnvoll erscheint – gezielt zu belassen. Die Fluoreszenzunterstützte Kariesexkavation stellt eine sinnvolle Ergänzung einer substanzschonenden, minimal invasiven restaurativen Kariestherapie dar.

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Quelle: Oralprophylaxe Kinderzahnheilkd 2013;35:162-173. DOI 10.3238/OPKZH.2013.0162-0173
Mit freundlicher Genehmigung des Deutschen Ärzte-Verlags

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