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Tag des Bohrers

Tag des Bohrers

Zwanzig Studentinnen und Studenten der Ingenieurwissenschaften machten einen Tag Pause von der Theorie und nahmen in den Salzburger Industriebetrieben W&H Dentalwerk und Alpen Maykestag Einblick in die praktische Welt.

Mechanik, Festigkeitslehre, Antriebstechnik, Thermodynamik: Was für angehende Ingenieure bisweilen etwas trockene Theorie ist, kommt in den Salzburger Industriebetrieben regelmäßig zur Anwendung. Beim W&H Dentalwerk in Bürmoos beispielsweise. Wilhelm Brugger von der Forschungs- und Entwicklungsabteilung erklärte am 7. Februar 2017 angehenden Ingenieurwissenschaftern die Herausforderungen beim Konstruieren von Hand- und Winkelstücken für die Zahnmedizin. 200.000 Umdrehungen in der Minute leistet das Getriebe eines solchen zahnärztlichen Bohrinstruments.

Engagement bei der Ausbildung

Die Exkursion in ausgewählte Betriebe ist Teil des Studiums der Ingenieurwissenschaften und wird in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Berchtesgadener Land, der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land - Traunstein und der Industriellenvereinigung Salzburg veranstaltet. Die Studierenden sollen Industriebetriebe in Salzburg und Oberbayern kennenlernen und auch als Arbeitgeber in Betracht ziehen.

Im W&H Dentalwerk in Bürmoos informierten sich die angehenden Ingenieurwissenschafter über die Entwicklung und Fertigung modernster Medizintechnik-Produkte, bei Alpen Maykestag in Puch-Urstein über die Entwicklung und Herstellung von hochwertigen Bohr- und Fräswerkzeugen. Bei W&H begrüßte Geschäftsführer Peter Malata die Studierenden, bei Alpen Maykestag Geschäftsführer Wolfgang Stangassinger. Damit unterstrichen die beiden österreichischen Traditionsunternehmen einmal mehr ihr Engagement bei der Ausbildung von Technikerinnen und Technikern.


Kompetenz und Innovation

Das von der Industriellenvereinigung mitinitiierte Bachelor-Studium der Ingenieurwissenschaften ist 2006 gestartet. Es wird gemeinsam von der Paris Lodron Universität Salzburg und der Technischen Universität München durchgeführt. In den ersten vier Semestern in Salzburg werden natur- und materialwissenschaftliche Grundlagen vermittelt. Im fünften und sechsten Semester werden an der TU München die ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen durchgenommen. Im siebten Semester wählen die Studierenden selbst, an welcher Universität sie ihre Bachelorarbeit schreiben.
Mit der Entwicklung des Studiums zeigt sich Universitätsprofessor Maurizio Musso zufrieden: „Wir haben jeweils rund 50 Studierende im ersten Semester, das ist für die Betreuung optimal.“ Rund 20 Prozent der Studienanfänger seien Frauen. „Es gibt bereits 160 Absolventen. Es beginnt sich bereits ein Netzwerk zu etablieren, frühere Absolventen holen junge Studenten für ein Pflichtpraktikum in ihre Betriebe oder bieten Themen für Bachelorarbeiten an“, sagte Musso.

Die Studentinnen und Studenten zeigten sich von dem hohen Innovationsgeist, der in den Betrieben herrscht, überrascht. Allein im medizintechnischen Bereich, dem Wettbewerbsumfeld von W&H, gibt es jährlich rund 17.000 neue Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt. Maykestag schafft es, Sonderwerkzeuge nach 48 Stunden an den Kunden auszuliefern.

„Ich habe nicht gewusst, dass es so viele Bohrer gibt“, meinte Veronika Wendlinger aus Freilassing. Florian Kappeller aus Hallein kannte die beiden Firmen vor der Betriebserkundung „nicht wirklich“. Er findet die Exkursionen sehr sinnvoll. „Ich bin in die AHS gegangen. Die HTL-Schüler machen Praktika. Aber man kann nicht davon ausgehen, dass alle Studenten schon einen Bezug zu diesen Industrieunternehmen haben“.

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