Green Thinking bei W&H
Seit mehr als 130 Jahren steht W&H für Präzision und Innovation in der Medizintechnik.
Heute ist das Unternehmen weltweit vertreten und unterstützt Zahnärzt:innen, Chirurg:innen und Kliniken dabei, Patient:innen die bestmögliche Behandlungsqualität zu bieten.
Nur wer Qualität, Sicherheit und Umweltbewusstsein konsequent zusammendenkt, kann auch in Zukunft die besten Lösungen entwickeln. Wir haben mit Daniela Loiperdinger und Michael Stadler aus dem W&H Facility Management über Verantwortung, Herausforderungen und darüber, wie man Nachhaltigkeit in einem internationalen Produktionsunternehmen Schritt für Schritt umsetzt, gesprochen.
- Facility Management
- Leitung Facility Management
Nachhaltigkeit ist in aller Munde – welche Bedeutung hat das Thema bei W&H?
Daniela: Für uns bedeutet Nachhaltigkeit vor allem, langfristig zu denken – ökonomisch, ökologisch und sozial. Das spiegelt sich in vielen Bereichen wider: Wir entwickeln langlebige und modulare Produkte, achten auf umweltfreundliche Verpackungen und arbeiten bevorzugt mit regionalen Lieferanten zusammen.
Michael: Unser Ziel ist die Klimaneutralität bis 2040. Unsere Philosophie dazu lautet:
Glaubwürdiger Klimaschutz beginnt mit Vermeidung und Reduktion – nicht mit Kompensation. Produktseitig erfüllt jede unserer Entwicklungen definierte Nachhaltigkeitskriterien. Das geht von der Recyclingfähigkeit über die Reparaturfreundlichkeit bis hin zum Ökodesign.
Könnt ihr uns noch ein paar Beispiele geben, wie ihr das Thema in der Praxis umsetzt?
Michael: Unsere Produktion ist sehr energieintensiv – deshalb haben wir genau dort angesetzt. Seit 2019 erzeugen wir mit unserer eigenen Photovoltaikanlage, die aus rund 1.800 Modulen besteht, grünen Strom. Wir decken damit etwa fünf Prozent unseres gesamten Energiebedarfs ab. 2024 haben wir zusätzlich ein umfassendes Energieeffizienzprojekt umgesetzt und konnten rund 900.000 kWh Strom einsparen – das entspricht dem jährlichen Verbrauch von etwa 180 Einfamilienhäusern.
Daniela: Ein weiteres Beispiel ist unser hochmodernes, automatisiertes Metallspäne- und Ölrecyclingsystem. Alle unsere anfallenden Metallspäne werden sortenrein gesammelt, entölt und anschließend von einem Recyclingunternehmen abgeholt. Dabei erfolgt die Bedarfsmeldung vollautomatisch über Gewichtssensoren, um Prozesse zu optimieren und unnötige Fahrten zu vermeiden. So werden 100 Prozent unserer Metallspäne wiederverwertet und rund 90 Prozent des Öls.
Und wie sieht es bei W&H mit dem Thema Mobilität aus?
Daniela: Wir setzen bereits seit 2015 auf Elektromobilität zwischen unseren Standorten. Aktuell sind 11 Elektroautos und vier E-Bikes im Werksverkehr im Einsatz – im Geschäftsjahr 2023/24 wurden so beispielsweise über 106.000 Kilometer emissionsfrei zurückgelegt. Seit 2022 stehen unseren Mitarbeiter:innen auch eigene E-Ladestationen zur Verfügung.
Gab es auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit auch schwierige Phasen?
Daniela: Natürlich – jede Weiterentwicklung bringt auch Herausforderungen mit sich. Ein besonders großes Projekt war unser 2022 abgeschlossener Neubau: drei neue Hallen, ein Logistikzentrum und ein Betriebsrestaurant auf insgesamt rund 40.000 m².
Michael: Ressourcenschonung war dabei von Anfang an ein zentrales Thema. Wir haben versucht, jeden Schritt umweltbewusst zu planen – von der Energieversorgung über die Logistik bis hin zur Produktion.
Daniela: Am Ende hat sich das ausgezahlt: Wir wurden 2022 mit dem Umweltpreis für ganzheitliche Prozessverbesserungen ausgezeichnet. Durch die Zusammenlegung der beiden Produktionsstandorte in Bürmoos im Werk 2 konnten wir die Umweltauswirkungen erheblich reduzieren. Das betrifft Material, Abfall, Energie und sämtliche Prozesse entlang der Fertigungskette.
Welche langfristige Vision treibt W&H an, wenn es um Gesundheit, Innovation und Zukunftsfähigkeit geht?
Michael: Wir wollen Gesundheit nachhaltig gestalten – für unsere Kund:innen, Patient:innen und Mitarbeiter:innen. Dazu investieren wir kontinuierlich in Forschung und Entwicklung, pflegen den engen Austausch mit Anwender:innen weltweit und hinterfragen laufend unsere Prozesse, um besser zu werden.
Daniela: Jeder Schritt Richtung Dekarbonisierung zählt. Unser Umweltmanagementteam sorgt dafür, dass wir Fortschritte kontinuierlich messen und Optimierungspotenzial erkennen – quer durch alle Abteilungen.
Welche Projekte stehen aktuell auf der Agenda, um den nachhaltigen Kurs des Unternehmens weiter voranzutreiben?
Daniela: Unser Umweltteam erstellt jedes Jahr ein Maßnahmenprogramm. Das reicht von Prozessoptimierungen und Energieeffizienzprojekten bis zur Umstellung unseres Fuhrparks auf emissionsarme Fahrzeuge. Wir wollen zeigen, dass wirtschaftlicher Erfolg und ökologische Verantwortung sehr wohl zusammen passen.
Danke für das Gespräch!
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