Von der Bildgebung bis zur Wiederaufbereitung
Technologischer Fortschritt entfaltet seinen wahren Wert erst dann, wenn er in der Praxis spürbaren Mehrwert schafft. W&H verfolgt diesen Ansatz konsequent – mit intelligenter Vernetzung und praxisnahen Entwicklungen. Im Gespräch mit Thomas Lang, Chief Technology Officer bei W&H, werfen wir einen Blick hinter die Kulissen der Entwicklungsarbeit, sprechen über aktuelle Trends und erfahren, wie die Innovationen des Medizintechnikunternehmens den Arbeitsalltag von medizinischem Fachpersonal nachhaltig verbessern.
- Chief Technology Officer der W&H-Gruppe

W&H präsentiert auf der IDS erstmalig ein neues Imaging-Portfolio. Wie kam die Idee zu Seethrough?
Der Ursprung des Portfolios liegt in unserer Vision, die zentrale Anlaufstelle für alle Anliegen der Oralchirurgie zu sein und ein nahtloses Ecosystem zu schaffen. Der Schritt Richtung Imaging war naheliegend, denn nahezu jede erfolgreiche Behandlung beginnt mit Top-Röntgenbildern. In unserem Röntgen-Portfolio steckt der unermüdliche Einsatz vieler kreativer Köpfe, geballtes Know-how und echte Leidenschaft. Dieser Produktlaunch ist für uns ein Meilenstein, auf den wir lange hingearbeitet haben – umso mehr freuen wir uns, diese Produkte nun präsentieren zu können.

Die Optimierung von Workflows spielt eine immer wichtigere Rolle in Zahnarztpraxen. Wie trägt W&H dazu bei, Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten? Vielleicht können Sie uns dazu ein konkretes Beispiel geben?
Heute sind viele Behandlungen ohne digitale Unterstützung kaum mehr vorstellbar. Allerdings stellt die Vielfalt an individuellen Lösungen Ärzt:innen auch vor Herausforderungen – insbesondere dann, wenn Schnittstellen fehlen, die eine nahtlose Verbindung zwischen den Geräten herstellen. Wir bei W&H wollen unseren Kund:innen den Arbeitsalltag erleichtern – und der Schlüssel dazu liegt in der Vernetzung.
Genau hier setzt auch unsere digitale Cloudplattform ioDent® an. Mit ioDent® können Arbeitsabläufe optimiert werden und System- oder Softwarewechsel werden von Anwender:innen nicht mehr wahrgenommen. Ärzt:innen müssen sich darauf verlassen können, dass ihr Equipment jederzeit einwandfrei funktioniert. Deshalb bieten wir nicht nur hochwertige Produkte, sondern ermöglichen mit ioDent® auch proaktiven Service. Vernetzte Geräte werden permanent überwacht, sodass potenzielle Ausfälle frühzeitig erkannt und im besten Fall verhindert werden können. Das Ergebnis: ein reibungsloser, workflowgesteuerter Praxisbetrieb, der es den Behandelnden ermöglicht, sich voll und ganz auf die bestmögliche Versorgung ihrer Patient:innen zu konzentrieren – ohne Ablenkung.
Neue Technologien sind nur dann erfolgreich, wenn sie echten Mehrwert für die Anwender:innen bieten. Wie stellt W&H sicher, dass Innovationen auch wirklich klinisch relevant sind?
Wir verfolgen bei W&H zwei Richtungen. Wir haben auf der einen Seite erfahrene Forschungsteams an verschiedenen Standorten, die kontinuierlich neue Impulse setzen. Sie beschäftigen sich intensiv mit der Weiterentwicklung von Technologien, betreiben gezieltes Technology Scouting und arbeiten eng mit Universitäten zusammen. Auf der anderen Seite, unser gut vernetztes und kompetentes Produktmanagementteam. Durch unsere lange Firmengeschichte, die von einer engen Kundenbindung geprägt ist, kennen wir die Bedürfnisse unserer Anwender:innen. Unser Erfolg liegt darin, diese beiden Richtungen zusammenzuführen.
Welche Trends beeinflussen Ihrer Meinung nach die Medizintechnik und Dentalbranche derzeit am stärksten? Und wie reagieren Sie darauf?
Im Bereich der Medizintechnik sehe ich mehrere zentrale Entwicklungen: die fortschreitende Digitalisierung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, minimalinvasive und patientenindividuelle Behandlungen und die Themen Robotik, 3D-Druck und Bioprinting. Im Dentalbereich wird sich der internationale Trend in den nächsten Jahren voraussichtlich noch stärker in Richtung ästhetische Zahnmedizin bewegen.
Unsere Aufgabe ist es, mit unseren Lösungen eine Antwort auf diese Themen zu liefern. Das tun wir beispielsweise in der Implantologie oder der Kiefer- und Gesichtschirurgie mit unseren minimalinvasiven Piezo-Lösungen – und jetzt auch im Bereich der Rhinoplastik. Wenn es um die Digitalisierung geht, ist ioDent® unsere Antwort. Unser Ziel ist es, technologische Innovationen gezielt voranzutreiben und unseren Kund:innen praxisnahe Lösungen für die Herausforderungen von heute und morgen zu bieten. Dabei hält die Zukunft mit Sicherheit noch Entwicklungen in Bezug auf den einen oder anderen Trend bereit. Es lohnt sich also, W&H weiter im Blick zu behalten.
Stichwort KI – Welche Rolle spielt künstliche Intelligenz in aktuellen und zukünftigen W&H-Produkten? Gibt es bereits konkrete Anwendungen?
Ich bin überzeugt, dass Künstliche Intelligenz – richtig eingesetzt – in Zukunft einen entscheidenden Beitrag zur Medizin und Zahnmedizin leisten wird. Deshalb spielt diese Technologie auch für unsere Produkte eine zentrale Rolle. Schon heute ermöglicht unsere Imaging-Software Seethrough Studio durch AI-gestützte Funktionen wie Zahnsegmentierung und automatische Nervenerkennung wertvolle Unterstützung für Behandler:innen. Blicken wir in die Zukunft – ohne zu viel zu verraten – kann ich jetzt schon sagen, dass wir Lösungen sehen werden, die Diagnosen erleichtern und Behandlungszeiten verkürzen. Davon profitieren nicht nur Ärzt:innen, sondern auch Patient:innen.
Wo sehen Sie W&H in den nächsten 10 Jahren?
W&H ist ein Medizintechnikunternehmen, das Ärzt:innen effiziente Lösungen zur Verfügung stellt, patientenindividuelle Behandlungen ermöglicht und stets den klinischen Mehrwert im Blick hat – heute und auch in Zukunft. Um es auf den Punkt zu bringen: Weil wir konsequent das Richtige tun, ist unser Erfolg die logische Konsequenz.
Abschließend noch eine persönliche Frage: Was fasziniert Sie an der Medizintechnik?
Ich war viele Jahre in der Automobilbranche tätig und habe mich dann bewusst für einen Wechsel in die Medizintechnik entschieden. Was mich daran bis heute fasziniert, ist die unermüdliche Motivation und Innovationskraft dieser Branche – stets mit dem Ziel, medizinische Behandlungen für Patient:innen und Anwender:innen zu verbessern. Kurz gesagt: Gutes zu tun.
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