Von den Maschinen zu den Menschen


Man würde meinen, Kinder, die den Wunsch hegen, Sportmoderator:in zu werden, hören sich selbst gerne reden. Nicht so Christof Baier. Denn er hört vor allem zu. Obwohl ihm sein kommunikatives Talent und offenes Wesen bei dem ein oder anderen Gespräch als Personalmarketingexperte und Campus-Koordinator bei W&H sicher behilflich ist. Aber hi und da kommen die Fähigkeiten eines Moderators bei Messen oder Events dann doch zum Einsatz.

„Ich sage nichts ohne meinen Anwalt“ beginnt Christof lachend und sympathisch das Gespräch,bei dem wir mehr über den W&H-Weg des 36-Jährigen erfahren möchten. Christof hat genau das durchlaufen, was man beim Medizintechnikhersteller aus Bürmoos gerne als „Querkarriere“ bezeichnet. Für andere Unternehmen eher atypisch, gibt es bei uns unzählige Beispiele solcher Werdegänge. Sie zeichnen sich dadurch ab, dass man mit einer beruflichen Tendenz beginnt und sich dann (mehrmals) auch noch in andere Richtungen umorientiert. So kann es sich, wie in seinem Fall vom HTLer mit Schwerpunkt Maschinenbau zu einem Bereich mit Fokus Mensch entwickeln.

„Immer wieder mal was Neues“

„2006 habe ich im Key Account Management bei W&H angefangen und war damals technischer Ansprechpartner für die Kund:innen. Hier war ich zuständig für Nord- und Südamerika, Ibérica, Nordic und zum Schluss auch Australien“, erklärt Christof seine ersten Erfahrungen im Unternehmen. Weltweite Tochterfirmen und ein starkes Netzwerk aus Vertriebs- und Handelspartnern in mehr als 130 Ländern ermöglichen ihm diese Bandbreite. Der Wunsch nach einem besseren Verständnis für die Produkte und ein bisschen Zufall führten ihn 2009 in die Entwicklung. Da ein Kollege dort in den Vertrieb wechseln wollte, tauschte man kurzerhand 1:1 die Plätze. Was ihn dabei am meisten erfüllte, war definitiv das „Schaffen“: Man kann etwas schaffen, tüfteln, also Daniel Düsentrieb sein. Hoffentlich ohne Explosion“, schmunzelt Christof, nach wie vor interessiert ihn Technik und das Maschinelle dahinter. Einer der Gründe, warum er so gern in die Lehrwerkstätte geht. Privat schraubt er aktuell an seinem Moped herum und ist damit weiterhin handwerklich gefordert. Ein Heimkino hat er sich nebenbei auch selbst gebaut.

  • „Ich hätte auch jederzeit in die Entwicklung zurückkehren können, und das ist wirklich schön. “
    Christof Baier

    Wie es der Zufall (und Christof) so will

    Aus dem anfänglichen Gedanken, nur ein bisschen in der Entwicklung zu bleiben, wurde ein Wohlfühlen in der Materie. Nebenberuflich studierte Christof später Wirtschaftsingenieurwesen.
    Eine optimale Gelegenheit für ihn, sich noch mal akademisch weiterzubilden und gleichzeitig im Berufsleben verankert zu bleiben. Da es bei W&H üblich ist, Student:innen nicht nur während des Studiums zu begleiten, sondern auch Abschlussarbeiten betreut werden, öffnete sich eine neue Möglichkeit für ihn: „Ich konnte meine Diplomarbeit im Bereich Personalmarketing schreiben.“ Wie man auf so etwas kommt? „Nun ja zu dieser Zeit suchten wir viele Fachkräfte und mich interessierte der Prozess dahinter. Und die Frage nach Optimierung. Was könnte man unternehmen, um die Arbeitgeberattraktivität sichtbarer zu machen.“ Aus der unschuldigen Liebelei mit dem Personalwesen wurde die Erkenntnis, dass das genau das Richtige sei: „Markus Fegg (Personalchef) hat meine Diplomarbeit in die Finger bekommen und mich gefragt, ob ich nicht genau das machen möchte, was ich bei einer Arbeit thematisiert habe.“

    Seit 2017 ist Christof Baier nun im Personalmarketing und hat sich in den verschiedensten Bereichen großen Projekten angenommen. Vom jährlichen Ausbildungstag, Schulkooperationen, Sommerprogrammen, Messen und der Umsetzung des W&H Campus kann er auf eine Vielzahl erfolgreicher Meilensteine zurückblicken. Der Campus, das Aus- und Weiterbildungszentrum von W&H, ist wohl mit das umfangreichste seiner Errungenschaften. Christof erinnert sich zurück:
    „Ich hätte auch jederzeit in die Entwicklung zurückkehren können, und das ist wirklich schön.
    Die Tatsache, dass man einen „Wechsel“ innerhalb der Firma probieren kann und trotzdem die Gewissheit bleibt, ich könnte in mein Team zurück, wenn es mir doch nicht zusagt.“

    Genau dieser Ansatz ist im Unternehmen sehr verankert. Man kann sich Herausforderungen stellen, Neues ausprobieren, sich weiterentwickeln und hat dabei trotzdem eine mögliche Rückkehr ins bekannte Team sichergestellt. „Die Türe bleibt offen und das gibt dir eine Sicherheit“, schließt Christof Baier das Gespräch ab, der seine durch diese offenen Strukturen technisch orientierte Tätigkeit zu einer im Austausch mit den Menschen verändern konnte. Leicht ist das definitiv nicht immer: „Wenn Lehrlinge beispielsweise mit persönlichen Anliegen oder Problemen auf einen zukommen, ist das natürlich schon etwas, das mitnimmt.“ Sein Tipp für solche Zeiten und Momente: „Ruhig bleiben, durchschnaufen und viel miteinander reden.“


    Quickshots:

    Dein Beruf in drei Worten?
    Spannend. Ausbildung. Spaß.

    Warum Medizintechnik?
    Ganz klar, weil das einfach einen sozialen Aspekt hat. Wir stellen Produkte her, mit denen Menschen auf der Welt geholfen wird und das ist ein schöner Beitrag für die Gesellschaft.

    Dein Tipp für zukünftige Kolleg:innen?
    Anmerkung der Redaktion, nicht ganz ernst gemeint: „Seid nett zu Christof.“
    Anmerkung der Redaktion, der ernst gemeinte Tipp: offen sein und Spaß bei der Arbeit haben und zuhören.


    Christof Baier
    2006
    Abschluss HTL Maschinenbau
    2006
    Key Account Manager W&H
    2009
    Entwickler bei W&H
    2017
    Abschluss Wirtschaftsingenieurswissenschaften und Start im Personalmarketing
    2022
    W&H Campus-Koordinator


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